Glossar

A


 

Abundanz

In der Ökologie bezeichnet die Abundanz die Dichte bzw. die Häufigkeit, z. B. die stationäre Dichte der Individuen einer Art (Individuendichte, Populationsdichte) bezogen auf eine bestimmte Flächen- oder Volumeneinheit. Abundanz kann genauso aber auch auf die absolute Zahl der dort siedelnden oder wohnenden Individuen bezogen werden (Siedlungs- oder Wohndichte; Wikipedia).

alluviale Becken

Natürliche Ablagerungsgebiete in Tal-Ebenen. Gerinne mit grosser Flussbettbreite, in denen der Geschiebeeintrag die Transportkapazität übersteigt. Das Gerinne ist verzweigt und unterliegt einer kontinuierlichen Auflandungstendenz.

anthropogen

Vom Menschen beeinflusst, verursacht oder geschaffen (www.hlug.de).

Aquifer

Ein Aquifer (vom lateinischen aqua= Wasser und ferre= tragen) ist in der Hydrogeologie ein Leiter für Grundwasser. Der Begriff Aquifer entspricht im Wesentlichen dem Begriff Grundwasserleiter. Ein Aquifer wird geologisch durch wasserundurchlässige Schichten (z. B. Tone) begrenzt, die Aquifugen genanntwerden. Dadurch bilden sich Grundwasserstockwerke oder Grundwasserhorizonte (Wikipedia).

Aue

Eine Aue ist ein in der Talniederung liegendes, flussgeprägtes Umland (Jungwirth et al. 2003). Sie wird mehr oder weniger regelmässig durch Hochwasser überflutet und hat ein hoch anstehendes Grundwasser (Rossol & Werth 1992). Auengebiete sind aussergewöhnliche Naturräume, in denen durch die Dynamik des Wassers Lebensmöglichkeiten für eine unvergleichlich grosse Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten entstehen (Auenberatungsstelle 2001). Auen wirken oft als natürlicher Retentionsraum.In der Ökologie bezeichnet die Abundanz die Dichte bzw. die Häufigkeit, z. B. die stationäre Dichte der Individuen einer Art (Individuendichte, Populationsdichte) bezogen auf eine bestimmte Flächen- oder Volumeneinheit. Abundanz kann genauso aber auch auf die absolute Zahl der dort siedelnden oder wohnenden Individuen bezogen werden (Siedlungs- oder Wohndichte; Wikipedia).

B


 

Das Wort Benthos bezeichnet die Gesamtheit aller am Grund der Meere und Binnengewässer, dem Benthal, lebenden Tiere und Pflanzen bzw. die in diesem Biotop anzutreffende Biozönose (Lebensgemeinschaft). Das Benthos schliesst sowohl die festsitzenden (sessilen) als auch die kriechenden, laufenden oder vorübergehend schwimmenden Organismen mit ein. Nach der Grösse unterscheidet man (Wikipedia):

Im Zusammenhang mit einer Gewässerverbauung entstandener künstlicher Entwässerungskanal, der häufig Grundwasser führt.

Biodiversität

Biodiversität heisst soviel wie »biologische Vielfalt” und umfasst die Artenvielfalt, den genetischen Reichtum der Arten, aber auch die Fülle an verschiedenen Lebensräumen (www.biodiversitymonitoring.ch).

D


 

Destruenten

Unter Destruenten versteht man Mikroorganismen, die in einem Ökosystem den von den Pflanzen bei der Photosynthese produzierten Sauerstoff (O2) für den oxidativen Abbau von toter Biomasse verbrauchen und Kohlenstoffdioxid (CO2) an die Atmosphäre abgeben. Zudem werden Mineralstoffe freigesetzt. Daher bezeichnet man sie auch als «Mineralisierer». Diese Mikroorganismen kommen in jedem beliebigen Ökosystem vor und sind für dessen Gleichgewicht wichtig (Wikipedia).

Detritus

Detritus bezeichnet in der Biologie ubiquitäre Produkte eines zellularen Zerfalls. In der Geologie bezieht sich der Begriff auf Gesteinsschutt und zerriebene Organismenreste (Wikipedia). Natürliche Ablagerungsgebiete in Tal-Ebenen. Gerinne mit grosser Flussbettbreite, in denen der Geschiebeeintrag die Transportkapazität übersteigt. Das Gerinne ist verzweigt und unterliegt einer kontinuierlichen Auflandungstendenz.

Diversität

Die Diversität ist die Bezeichnung für Artenreichtum, Artenbestand, Artenspektrum, Artenmannigfaltigkeit, Artenzahl. Die Diversität berücksichtigt die Vielfalt von Arten in einer Lebensgemeinschaft, aber auch die jeweilige Individuendichte. Die Diversität dient zur Kennzeichnung des Lebensraums (www.guidobauersachs.de).

E


 

eindolen, eingedolt

Eingedolte Fliessgewässer sind Gewässer, deren Lauf unterirdisch durch geschlossene Röhren oder Kanäle geleitet wird.

Erfolgskontrolle

Die Erfolgskontrolle einer Fliessgewässerrevitalisierung ist eine Überprüfung, inwiefern die von der Projektleitung festgelegten Ziele erreicht wurden. Hierzu wird die  Ausgangslage eines Projektzieles mit der Situation nach der Umsetzung der Revitalisierungsmassnahme verglichen. Als Messgrössen werden Indikatoren verwendet. Aus dem Vergleich erfolgt die Zuordnung jedes Projektzieles in eine von fünf Veränderungskategorien:
• Verschlechterung/Misserfolg,
• keine Veränderung,
• leichte Verbesserung/kleiner Erfolg,
• mittlere Verbesserung/mittlerer Erfolg,
• starke Verbesserung/grosser Erfolg.
Die Aussage über den Erfolg bezieht sich ausschliesslich auf die festgelegten und beurteilten Projektziele und nicht etwa auf die Annäherung des Fliessgewässerabschnittes an ein besonders naturnahes Referenzsystem oder Leitbild. Je mehr Projektziele in diesem Schritt aber als «erfolgreich erreicht» beurteilt werden können, desto eher entspricht eine Revitalisierungsmassnahme insgesamt auch einer Annäherung an ein Referenzsystem.

Exfiltration

Austritt von Wasser aus dem Aquifer durch poröses Material hindurch.

F


 

Flaggschiff-Arten

Arten, die aufgrund ihrer Grösse oder Auffälligkeit die Unterstützung eines breiten Publikums gewinnen können, nennt man Flaggschiff-Arten. Dazu gehören z. B. der Pandabär oder der Luchs (www.biodiversitymonitoring.ch).

Furte

Strömungsbedingte Flachstelle in einem Fliessgewässer (Rossol & Werth 1992).

G


 

Geomorphologie, geomorphologisch

Die Geomorphologie ist ein Teilgebiet der physischen Geographie und untersucht die Formen und formbildenden Prozesse der Oberfläche der Erde und anderer Planeten.
Die Geomorphologie untersucht die Zusammenhänge und gegenseitigen Beeinflussungen von Lithosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre. Ein entscheidender Faktor für das Verständnis der Geomorphologie ist die Kenntnis des derzeitigen Klimas und seiner Ausprägungen in vergangenen Erdzeitaltern (Wikipedia).

Geschiebe

Mit Geschiebe bezeichnet man das abgerundete Gesteinsmaterial bzw. Geröll, das von einem Gletscher bzw. Fliessgewässer transportiert wird. In der Geologie beschränkt man sich bei der Definition des Geschiebes oft auf das Gletschergeschiebe. Im Wasserbau und in der Limnologie werden auch durch Strömung transportierte Feststoffe, die sich gleitend, rollend oder springend auf der Gewässersohle bewegen, als Geschiebe bezeichnet (Wikipedia).

H


 

Hydraulik, hydraulisch

Die Hydraulik ist die Lehre vom Strömungsverhalten der Flüssigkeiten. Insbesondere umfasst dies die Strömungsvorgänge in offenen Gerinnen (Kanälen, Flüssen), Seen sowie in Rohrleitungen, Pumpen und im Grundwasser (Wikipedia).

Hydrologie, hydrologisch

Die Hydrologie ist die Wissenschaft vom Wasser, seiner räumlichen und zeitlichen Verteilung in der Atmosphäre und auf der Erdoberfläche sowie den damit zusammenhängenden biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften. Sie widmet sich den Zusammenhängen und Wechselwirkungen der Erscheinungsformen des Wassers, seinem Kreislauf, seiner Verteilung auf der Landoberfläche und deren Veränderungen durch anthropogene Beeinflussung (Wikipedia).

Hyporheos, hyporheisch

Die hyporheische Zone ist die Übergangszone zwischen Grund- und Oberflächenwasser. Sie besteht aus einem zusammenhängenden Netzwerk von Untergrundhabitaten und interstitialen Räumen. Hier leben verschiedene Faunaarten und Mikroorganismen. Das Hyporheos ist das bevorzugte Habitat von frühen Larvenstadien verschiedener makrobenthischer Arten (www.fish.washington.edu).

I


 

Indikatoren

Indikatoren sind messbare Grössen, die wertvolle Informationen über den Zustand eines Ökosystems und relevante Prozesse liefern (Lorenz et al. 1997). In der vorliegenden Anleitung werden Indikatoren als Werkzeuge zur quantitativen, semi-quantitativen oder qualitativen Charakterisierung der Projektziele definiert. Es werden sowohl biotische wie auch abiotische Indikatoren verwendet.

Infiltration

Bewegung von Wasser durch die Bodenoberfläche in ein poröses Medium (Internationales Hydrologisches Glossar).

K


 

Kessler-Index

Der Kessler-Index fasst alle Informationen zusammen, die im Rahmen des Projekts «Langzeitbeobachtung der Artenvielfalt in den Nutzflächen des Kantons Aargau» (LANAG) erhoben werden. Der Indexwert von 100 entspricht der durchschnittlichen Artenvielfalt in allen Lebensräumen des Kantons Aargau in den Jahren 1996 und 1997. Bei einem Anstieg des Index können mehr, bei einem Rückgang weniger verschiedene Tier- und Pflanzenarten an einem Standort im Aargau beobachtet werden. Der Index ist so konzipiert, dass er vor allem auf die Veränderungen der häufigen Arten reagiert. Im Sinne eines Frühwarnsystems gibt er Auskunft, wo gehandelt werden muss. Der Kessler-Index ist benannt zu Ehren des verdienten Aargauer Naturschutzpioniers Erich Kessler. (www.ag.ch)

Kolk

Erosiver Vorgang – insbesondere ausgesprochen lokale Erosion – bedingt durch den ständigen Wasserfluss in einem Flussbett, bei dem Material aus dem Flussbett oder von den Flussufern ausgeräumt und weitertransportiert wird (Internationales Hydrologisches Glossar).

Kolmatierung, Kolmation, kolmatiert

Ablagerung feiner Teilchen wie Ton oder Schluff an der Oberfläche und in den Poren eines durchlässigen porösen Mediums, z. B. im Boden, die zu einer verminderten Durchlässigkeit führt (Internationales Hydrologisches Glossar).

L


 

letal

Tödlich, zum Tode führend.

M


 

Makroinvertebraten

Aufgrund ihrer Grösse (> ca. 1 mm) mit blossem Auge zu erkennende wirbellose Tiere.

Makrozoobenthos

Aufgrund ihrer Grösse (> ca. 1 mm) mit blossem Auge zu erkennende wirbellose Tiere des Gewässerbodens, z. B. Schnecken, Muscheln, Würmer, Egel, Krebse, Insektenlarven (www.hlug.de).

Modul-Stufen-Konzept

Das Modul-Stufen-Konzept ist ein Konzept zur Bewertung der Fliessgewässer in der Schweiz. Es ist ein gemeinsames Projekt des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), des Bundesamtes für Wasser und Geologie (BWG), der Eawag und kantonaler Gewässerschutzfachstellen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung standardisierter Methoden für die Untersuchung und Bewertung des ökologischen Zustandes der Fliessgewässer in der Schweiz. In unterschiedlicher Bearbeitungsintensität (Stufen) erfassen die Methoden strukturelle und hydrologische, biologische, chemische sowie ökotoxikologische Aspekte der Gewässerqualität. Die entwickelten Methoden richten sich als Vollzugshilfen an die kantonalen Fachstellen. Das Konzept und die erste Methode (Ökomorphologie Stufe F) wurden 1998 in der BUWAL-Schriftenreihe «Vollzug Umwelt, Mitteilungen zum Gewässerschutz» publiziert, weitere Module erscheinen in unregelmässiger Reihenfolge in derselben Schriftenreihe.
Im Rahmen des Modul-Stufen-Konzepts wird der ökomorphologische Zustand der Fliessgewässer im Hinblick auf ihre Funktion als Lebensraum erhoben. In einer ersten Phase geschieht dies auf der flächendeckenden Stufe, in der Gewässerabschnitte anhand verschiedener ökomorphologischer Kriterien je nach erreichter Punktezahl in vier Güteklassen eingeteilt werden. Zu den ökomorphologischen Kriterien gehören: Sohlenbreite, Breitenvariabilität des Wasserspiegels, Art und Grad der Sohlenverbauung, Verbauungsgrad und Durchlässigkeit des Böschungsfusses und Breite und Beschaffenheit des Uferbereichs. Die vier Güteklassen der Ökomorphologie sind: «natürlich/naturnah», «wenig beeinträchtigt», «stark beeinträchtigt» und «künstlich/naturfern». Eine separate Klasse bilden eingedolte Fliessgewässer. Die erhobenen ökomorphologischen Parameter können als wichtige Planungsgrundlage für wasserbauliche Vorhaben und insbesondere für Renaturierungen dienen, da strukturelle Defizite umgehend identifiziert werden können (BUWAL 1998).

Morphologie, morphologisch

Die Morphologie ist die Lehre von der Struktur und Form von Organismen und Lebensräumen.

Mosaik

Durch Schwankungen der Umweltfaktoren bestimmte Verteilung von Pflanzengesellschaften (Gillet et al. 1991).

 

O


 

Ökomorphologie, ökomorphologisch

Die Ökomorphologie beschreibt die strukturellen und strukturbildenden Elemente eines Gewässers und seines Uferbereiches.

Ökosystem

Ein Ökosystem ist eine funktionelle Einheit von Lebewesen und ihrem Lebensraum. Die Lebewesen stehen in Wechselwirkung mit ihrem belebten und unbelebten Umfeld und tauschen Energie, Stoffe und Informationen aus (www.biodiversitymonitoring.ch).

P


 

Pestizide

Sammelbezeichnung für chemische, vom Menschen geschaffene Gifte mit spezifischer Wirkung auf bestimmte Organismen/-gruppen, z.B. Herbizide wirken auf Pflanzen, Insektizide auf Insekten, Fungizide auf Pilze (www.hlug.de).

R


 

Refugien

Refugien sind Areale, von denen eine Wiederbesiedelung nach einem Störereignis (Hochwasser, Trockenheit, pulsartige anthropogene Belastung) erfolgt. Die Verfügbarkeit von Refugien ist zentral für die ökologische Elastizität («Resilienz») eines Ökosystems.

Renaturierung

Als Renaturierung versteht man sowohl die Revitalisierung von Fliessgewässern und Seeufern als auch die Reduktion der negativen Auswirkungen der Wasserkraftnutzung. Es handelt sich um eine mehrere Generationen überspannende Aufgabe mit zahlreichen Synergien zwischen Gewässerschutz, Hochwasserschutz, Biodiversität und Aufwertungen, wovon meist auch die Naherholung profitiert. (Definition gemäss BAFU, 19.04.2017: www.bafu.admin.ch)

Resilienz

Als Resilienz wird das Mass bezeichnet, mit dem ein Ökosystem nach einem natürlichen oder anthropogenen Störereignis zu einem stabilen Zustand zurückkehrt (FISRWG 1998). Die Resilienz ist daher ein Ausdruck dafür, inwieweit ein Ökosystem seine Struktur und Funktion unter Stresseinfluss zu erhalten vermag. Wird das Resilienzmass überschritten, entsteht ein neuer Zustand (Rapport et al. 1998).

Restwasserstrecken, -menge

Fliessgewässerabschnitte, welche nach einer oder mehreren Entnahmen von Wasser eine reduzierte Abflussmenge führen. Die Gewässerschutzverordnung regelt die Sicherung einer angemessenen Restwassermenge.

Revitalisierung

Revitalisierungen haben zum Ziel, die wesentlichen Prozesse und Elemente eines degradierten Ökosystems wiederherzustellen, führen es jedoch nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurück (Bradshaw 1996, Roni 2005). In der vorliegenden Anleitung ist unter Revitalisierung stets die Revitalisierung von Fliessgewässern zu verstehen. Hierzu gehören auch solche Massnahmen, welche zwar eine ökologische Komponente besitzen, diese jedoch nicht als Schwerpunkt setzen. Somit bezieht sich die Anleitung auch auf ökologische Aufwertungsmassnahmen bei Hochwasserschutzprojekten.

Runsen und Primärgerinne

In den Runsen und Primärgerinnen im Einzugsgebiet wird Geschiebe aufbereitet. Bei Hochwasser erodiert die Sohle in die Tiefe und seitliche Böschungen oder Talflanken rutschen nach.

S


 

Schwall-Sunk

Kurzfristige und häufige Fluktuationen des Abflusses auf Grund der Turbinierung von Speicherwasser in Wasserkraftwerken zur Stromproduktion während der Spitzennachfrage (www.mdc.missouri.gov/fish/watershed/fabius/glossary/110gltxt.htm). Schwall-Sunk-Strecken sind Fliessgewässerabschnitte, die von solchen Abflussschwankungen betroffen sind.

Standardisierung, standardisieren

Im Standardisierung meint im eigentlichen Wortsinn eine Vereinheitlichung von Massen, Typen, Verfahrensweisen oder anderem. Ziel ist die Schaffung gemeinsamer Standards. In der Statistik versteht man unter einer Standardisierung die Transformation unterschiedlich skalierter Zahlenwerte in einen einheitlichen Wertebereich, um beispielsweise Vergleiche unterschiedlich verteilter Werte vornehmen zu können (Wikipedia).

Sukzession

In der Ökologie und Botanik versteht man unter Sukzession die Abfolge ineinander übergehender Zustände von Pflanzen- oder Tiergesellschaften an einem Standort bei fortschreitender Zeit. Diese sukzessive Entwicklung führt, bei wechselndem Artenreichtum und abnehmender Änderungsrate, vom Initialstadium über verschiedene Stadien zu einer Klimaxgesellschaft. Dabei ändert sich das gesamte Gefüge zu einer optimalen Ausnutzung der Ressourcen (ökologisches Optimum). Die Stadien der Sukzession setzen meistens an einem beliebigen Stadium ein und laufen in verschiedenen Räumen gleichzeitig ab. Wird ein Ökosystem stark gestört, wie z.B. durch Hochwasser, Dürre oder Waldbrände oder durch menschliche Eingriffe, kommt es zu einer deutlichen Veränderung in der Struktur und in der Artenzusammensetzung. Ist die Störung so massiv, dass die vorherige Biozönose mitsamt ihrem Biotop nicht mehr existent ist, setzt ein Initialstadium ein (Wikipedia).

U


 

Umlagerungsstrecken

Flussabschnitte, in denen wechselweise Ablagerungs- und Erosionsprozesse stattfinden. Bei grösseren Hochwassern wird Geschiebe abgelagert und bei nachfolgenden kleineren Ereignissen dosiert an den Unterlauf weitergegeben. Die Sohle in diesen Abschnitten unterliegt einem dynamischen Gleichgewicht.

V


 

Vegetationszonation

Räumliche Aneinanderreihung von typischen Vegetationsgesellschaften.

Verjüngung

Kreislauf von Zerstörung und Wiederherstellung der Vegetationsgesellschaft.

Vernetzung (lateral, longitudinal, vertikal)

Unter Vernetzung werden die Austauschprozesse und Interaktionen zwischen verschiedenen aquatischen Habitaten und zwischen aquatischen und terrestrischen Habitaten verstanden. Zu solchen Prozessen gehören der Transport von Wasser, Geschiebe, Energie, Nährstoffen, Detritus und der aktive und passive Transport von Organismen (Muhar & Jungwirth 1998).
Laterale Vernetzung:
Die laterale Vernetzung beschreibt die seitliche Verbindung des Fliessgewässers mit seinen Auenhabitaten und terrestrischen Lebensräumen.
Longitudinale Vernetzung:
Längsvernetzung eines Fliessgewässers zwischen seinen Lebensräumen flussaufwärts und flussabwärts.
Vertikale Vernetzung:
Senkrechtvernetzung zwischen Fluss- und Grundwasser.

Vorfluter

Als Vorfluter wird ein Gewässer bezeichnet, in das eine (bewilligte) Einleitung von Wässern (Abwasser, Drainagewasser) erfolgen kann. Natürliche Vorfluter sind offene Fliessgewässer, welche Wasser aus anderen Gewässern, aus Grundwasserkörpern oder Abflusssystemen aufnehmen (Wikipedia).

Z


 

Zonation

Örtliche Abfolge von Pflanzengesellschaften entlang eines ökologischen Gradienten (z. B. Feuchtigkeit, Licht, mechanischer Einfluss). Zonationen sind beispielsweise in Verlandungszonen an Seeufern, in Auenkomplexen, Schutthalden oder Gletschervorfeldern zu finden (BUWAL 1997).

 

Die Definitionen beruhen auf:

Woolsey, S., C. Weber, T. Gonser, E. Hoehn, M. Hostmann, B. Junker, C. Roulier, S. Schweizer, S. Tiegs, K. Tockner & A. Peter. 2005. Handbuch für die Erfolgskontrolle bei Fliessgewässerrevitalisierungen. Publikation des Rhone-Thur Projektes. Eawag, WSL, LCH-EPFL, VAW-ETHZ.