«Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi (Rhein, Erholung, Sicherheit) ist die erste grosse Etappe der Umsetzung des Entwicklungskonzepts Alpenrhein, welches im Jahr 2005 von den Regierungen Vorarlbergs, Liechtensteins, Graubündens und St. Gallens unterzeichnet wurde. Im Rahmen des Entwicklungskonzepts Alpenrhein hat sich herausgestellt, dass die Hochwassergefährdung und damit verbunden die Hochwasserrisiken auf dem Abschnitt unterhalb der Illmündung auf der Strecke der Internationalen Rheinregulierung am grössten sind. Mit der Behebung der aktuellen Defizite soll die Voraussetzung für eine nachhaltige regionale Entwicklung geschaffen werden. Dabei ist mit den Landressourcen schonend umzugehen sowie das ökologische Verbesserungspotenzial zu nutzen. Dem Erhalt der Trinkwasserversorgung ist höchste Beachtung zu schenken» (Textteil direkt von der offiziellen Homepage: www.rhesi.org). Das Ziel des Projekts Rhesi ist, die Abflusskapazität auf mindestens 4300 m3/s zu erhöhen. Der Rhein soll zudem wieder naturnah gestaltet werden, indem verschiedene Aufweitungen vorgenommen werden (von 70-80m auf 170-180m, teilweise sogar fast 400m). Dabei muss die Trinkwasserversorgung berücksichtigt werden, da sich viele der Fassungen innerhalb der bestehenden Dämme befinden. Die Böden im Rheintal sind sehr fruchtbar und die Vorländer werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Das Projekt erfährt deswegen grossen Widerstand von Seiten der Landwirtschaft. Ziel ist es, die durch die projektierten Massnahmen entstehenden Flächenverluste durch eine landwirtschaftliche Planung und einzelne Realersatzflächen zu kompensieren. Finanziert wird das Projekt auf Schweizer Seite zu 80% durch den Bund und zu 20% durch den Kanton St. Gallen. Auf österreichischer Seite werden momentan noch alle Kosten vom Staat getragen, ab Phase Umsetzung werden die Kosten dann mit dem Land Vorarlberg aufgeteilt. Das Projekt Rhesi wird durch eine Steuerungsgruppe, bestehend aus je einem Bundes- und einem Kantons- resp. Landesvertreter aus der Schweiz und Österreich geleitet. Der Steuerungsgruppe untergeordnet ist ein Kernteam, welches aus je einem Rheinbauleiter aus der Schweiz und Österreich und aus Markus Mähr, dem Projektleiter besteht. Dadurch kann eine gute Vernetzung innerhalb des Kantons/des Landes sichergestellt werden. In Rheinforen werden ca. 40 ausgewählten Akteuren halbjährlich der bisherige Projektstand und einzelne Spezialthemen vertieft präsentiert, in halböffentlichen Werkstattberichten, bei welchen jährlich ca. 150-200 Personen teilnehmen, wird über den Projektstand informiert. Bei allen Veranstaltungen werden Feedbacks aufgenommen und manchmal wird sogar eine Stellungnahme verlangt. Diese Rückmeldungen fliessen in die Projektierung ein. Bei diesem partizipativen Prozess wurde erkannt, dass die politische Unterstützung für das Projekt fehlt. Deshalb wurde ein Projektbeirat gegründet, in welchem politische Vertreter auf Kantons- und Landesebene, wie auch auf Gemeindeebene Mitglieder sind. Diese helfen nun, das Projekt gegen aussen zu vertreten und es mitzutragen.
In den Jahren 2000-2005 wurde das Entwicklungskonzept Alpenrhein (von Chur bis zum Bodensee) ausgearbeitet. Das Ergebnis daraus war, dass auf der ganzen Strecke Handlungsbedarf bei Hochwasserschutz und Renaturierung besteht, sich der obere Teil aber nicht für Massnahmen eignet (es besteht kein Retentionsspielraum). Deswegen wurde entschieden, sich auf den unteren Teil zu konzentrieren und nach einer Machbarkeitsstudie 2011 wurde mit der Planung für die untersten 26 km begonnen.
240 ha in den Vorländern: Diese Flächen befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand und sind verpachtet, was eine Verwendung für das Projekt erheblich erleichtert. Für die geplanten Dammabrückungen in Meiningen-Koblach sind weitere 15 ha (7 ha Ackerfläche) ausserhalb der jetzigen Dämme eingeplant. Diese befinden sich in Privatbesitz und die Verhandlungen dazu laufen. Es wird versucht, Landersatz zu bieten und diese Flächen durch das Projekt zu erwerben.
Ökologische Umgestaltung der Mündungsbereiche der beiden Gewässer Ehbach und Frutz, Neuregelung der Trinkwasserversorgung (Prüfung von Alternativstandorten, in Widnau läuft aktuell noch eine Untersuchung), Planung der Freizeinutzung am Rhein, Velorouten
Landwirtschaft vs. Ökologische Massnahmen (Aufweitungen), WWF vs. Landwirtschaftliche Forderungen (WWF möchte grössere Aufweitungen), Trinkwasserfassungen innerhalb der Dämme (Gemeinden) vs. ausserhalb der Dämme (WWF, Pro Natura), Freizeitnutzung/Zugang zum Gewässer auf der ganzen Strecke (Konkret: Befestigter Veloweg innerhalb der Dämme) vs. Landwirtschaft und Umweltschutz
Internationale Rhein Regulierung IRR, in welcher Vertreter von beiden Staaten Einsitz habenInternationale Rhein Regulierung IRR, in welcher Vertreter von beiden Staaten Einsitz haben
PL und Steuerungsgruppe, Dienststellen Bund und Kanton, Interessensvertreter Naturschutz, Fischerei, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe, Betreiber Infrastruktur, Grundeigentümer, Interventionskräfte, Kantonsräte, Gemeinderäte
Entwicklungskonzept für die ganze Strecke als Basis, nun wurde eine Landwirtschaftliche Planung angestossen. Früher einmal wurde eine Melioration gemacht, welche aber bereits überholt ist. Die Ergebnisse und Akteure von damals werden aber in der laufenden Planung berücksichtigt.
Besucherlenkungen (einzelne Teile werden für die Bevölkerung attraktiv gestaltet, um sie dorthin zu lenken und der Natur an anderer Stelle Raum zu geben).
Die Zusammenarbeit schon zu Beginn klar definieren (wer kann in welchem Mass am Projekt mitarbeiten?).
Die wichtigen (betroffenen) Akteure finden und von denen erfahren was sie wollen und nicht, was sie nicht wollen!
Mittlerweile konnte für fast alle Gebiete eine Lösung für die Trinkwasserproblematik mit den Gemeinden gefunden werden (im Bereich Widnau werden noch die Abstimmungsergebnisse von diesem Winter abgewartet), da eine konstruktive und auf Vertrauen basierende Beziehung aufgebaut wurde.
Begleitplanungen für Unterthemen wie Grund- und Trinkwasser, Landwirtschaft, Dammstabilität, Materialbewirtschaftung.
Dammabrückungen schaffen Platz für die Natur, sind jedoch sehr umstritten.
Bekannte Instrumente funktionieren manchmal nur in einem der beiden beteiligten Nationen oder sind zumindest nicht bekannt – so sorgt die Landwirtschaftliche Planung in Österreich bei den Landwirten momentan für grosse Verunsicherung, während sie in der Schweiz (als gängiges Instrument) einfach realisiert werden kann. D.h. bewährte und bekannte Instrumente für eine Konsensfindung führen leichter zum Ziel, neue Instrumente stossen ihrerseits bereits auf Widerstand.
Nicht explizit genannte Bedürfnisse erkennen, wie z.B. die Industrieanlage, welche eine immer konstante Wasserqualität fordert.
Während des Baus muss für Ersatztrinkwasser gesorgt sein (dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Kanton nötig, dies wird durch eine Orientierung an die kantonale Planung Trinkwasser erreicht).
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