Der Werdenberger Binnenkanal WBK ist der Entwässerungskanal fu?r das Wasser aus den Seitengewässern des Rheins an der westlichen Talflanke des oberen Rheintals. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Rheinkorrektur parallel zum linksufrigen Rheindamm erstellt. Die verschiedenen Altläufe des damals noch verzweigten Rheins sind mittlerweile trocken, teilweise jedoch immer noch im Gelände sichtbar. Auf einem Abschnitt von rund einem Kilometer Länge werden diese Altläufe nun wieder aktiviert. Im Gegenzug wird der heutige Kanal mit dem anfallenden Material der Gewässerverlegung aufgefu?llt und in der Folge landwirtschaftlich genutzt. Sämtliche Massnahmen werden innerhalb des Perimeters des Landes der Ortsgemeinde Buchs getroffen, d.h. es ist kein Landerwerb notwendig. Die Unterhaltsregelung wird sich gegenüber der heutigen Situation nicht verändern und liegt nach wie vor beim Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen.
Die Lebensdauer des Kanals ist nach 125 Jahren erreicht. Vor allem die Böschungssicherungen weisen verschiedene Schäden auf.
Es gibt keinen Landbedarf im eigentlichen Sinn, da das Gerinne in den heutigen Wald verlegt wird und der alte Kanal nach der Verfüllung landwirtschaftlich genutzt werden kann. Die neu gewonnene Landwirtschaftsfläche wird dazu genutzt, bestehende landwirtschaftliche Flächen für Gerinneverbreiterungen sowie für Waldrandaufwertungen nutzen zu können.
Erneute Landwirtschaftliche Nutzung im alten Kanal auf guten Böden.
Keine
Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen (öffentlich-rechtliche Anstalt unter Führung der Standortgemeinden des WBK; Finanzierung über Perimeterbeiträge)
WBK-Unternehmen, Kanton St. Gallen, Ortsgemeinde Buchs, Stadt Buchs, Ökologische Begleitung, Bevölkerung, Ingenieurbüro, Bauunternehmungen
Planverfahren nach Art. 21ff Wasserbaugesetz
Nur einzelne negative Stimmen, da Wald und nicht Landwirtschaftsland gebraucht wird. Die Atmosphäre ist gut.
Es entstehen Mehrwerte für die Landwirtschaft.
Genügend finanzielle Mittel sind vorhanden.
Es besteht eine Win Win Situation, da Synergien genutzt (Instandstellung des heutigen Kanals wäre in den nächsten Jahren notwendig) und Mehrwerte geschaffen (ökologische Aufwertung, interessantes Naherholungsgebiet, besser nutzbares Landwirtschaftsland) werden.
Der Anstoss zu einer Revitalisierung kommt idealerweise nicht vom Kanton, sondern aus Eigeninitiative.
Wichtig sind Information und Medienarbeit. Durch den Besuch anderer laufender oder bereits umgesetzter Projekte kann den Menschen die Angst genommen werden. Durch die laufende Berichterstattung während und nach der Umsetzung kann die Akzeptanz weiter gestärkt werden.
Das Problem ist meist die Motivation zum langfristigen Denken. Dazu braucht es in den Revitalisierungsplanungen folgende Bestandteile:
Vorprojekt zur Visualisierung
Unterhalt finanzieren: Ab Projektbeginn sollen die ersten 10 Jahre des Unterhalts mitfinanziert werden, da in dieser Zeit mehr Pflege nötig ist.
Projektbegleitung für die Gemeinden anbieten. Hier gibt es aber ein Ressourcenproblem in der Verwaltung, welches diese Massnahme verzögern lässt.
Umsetzungskonzept
Einsprachen
Verfügbarkeit des Bodens (v.a. im Bereich Landwirtschaft)
Regelung und Finanzierung Unterhalt.
Finanzierung des Projekts (politisches Umfeld derzeit schwierig, Gelder sind nicht im Überfluss vorhanden, Wille zur Investition in solche Projekte eher gering).
Grossprojekt, kein Landerwerb, Erschliessung von neuem Landwirtschaftsland, Revitalisierung im Wald, Nutzung Synergie zwischen notwendiger Instandstellung und Möglichkeit zur Revitalisierung, sehr kurze Planungs- und Realisierungsdauer.