Fischaufstieg ohne Erzeugungsverluste – geht das?
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Innovative und EU-patentierte Druckkammerfischschleuse mit energetischer Nutzung an der Talsperre Höllenstein
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Fischer J., Schmalz M.
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2016
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Im Oktober 2013 wurde an der Talsperre Höllenstein im Bayerischen Wald eine innovative Fischwanderhilfe in Betrieb genommen, dessen Betriebswasser komplett zur Stromerzeugung dient. Inzwischen wurde sie einer umfangreichen Testphase unterzogen. Mit vier Videokameras wurden Fischein- und -ausstieg über mehrere Monate überwacht, aufgezeichnet und die relevanten Phasen ausgewertet. Im Rahmen dieser ökologischen Funktionskontrolle konnten durch Anpassung diverser Parameter hervorragende Ergebnisse erzielt werden. Entgegen aller anfänglicher Skepsis erwies sich die energetische Nutzung durch die Reduzierung des Energieeintrags durchaus fördernd für die ökologische Funktion. Auch Fischabstieg wurde beobachtet, der aufgrund gewonnener Erkenntnisse durchaus weiter optimiert werden kann. Diese Variante der Fischwanderhilfe ist für Talsperren und Flusskraftwerke mit grösseren Fallhöhen, schwankenden Oberwasserpegel und beengten Platzverhältnissen eine optimale Möglichkeit zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit. Als Kleinwasserkraftanlage gewährleistet dieses System die ökologische Durchgängigkeit für den kompletten Ausbauabfluss und erübrigt eine zusätzliche Fischwanderhilfe mit den damit verbundenen Erzeugungseinbussen.
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Korrespondenz Wasserwirtschaft 2016 (9) Nr. 12