Fliessgewässer sind wie kaum ein anderes Ökosystem durch massive menschliche Nutzungen gestört. Insbesondere in Europa hat die Verbauung der Flusslandschaften eine sehr lange Tradition. Als sich im Laufe der 1980er Jahre jedoch ein starkes Umweltbewusstsein etablierte, wuchs auch die Zahl der Fliessgewässerrevitalisierungen kontinuierlich. Seit Anfang der 1990er Jahre entwickelte sich ein regelrechter Revitalisierungsboom und entsprechend rasant stiegen die finanziellen, personellen und wissenschaftlichen Anstrengungen auf diesem Gebiet. Im krassen Gegensatz dazu steht die mangelhafte und oft unvollständige Evaluation der einzelnen Projekte. Ihr Erfolg oder Misserfolg wurde in vielen Fällen weder unter ökologischen Gesichtspunkten noch unter dem Aspekt des Projektmanagements hinreichend analysiert. Insbesondere fehlten einheitliche Standards und Konzepte, um die unterschiedlichen Projekte miteinander vergleichen zu können. Damit gingen wertvolle Informationen verloren, die für eine effektive und effiziente Planung zukünftiger Projekt dringend nötig wären. Diesem Defizit will diese Arbeit entgegenwirken, in dem sie den folgenden Fragen nachgeht: 1 Wie sollte der Erfolg von Fliessgewässer Revitalisierungen definiert werden und wie müsste ein Evaluationsschema aussehen, das sowohl den Projektablauf als auch die Ergebnisse der Projekte bewerten kann? 2 Welche Kriterien charakterisieren eine ideale Projektplanung, -durchführung und -steuerung und wie können diese Aspekte in messbare Indikatoren übersetzt werden? 3 Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Erfolg der Projekte und ihrer Planung, Durchführung und Steuerung? 4 Welche Schlüsselkriterien entscheiden über Erfolg oder Misserfolg und was wäre deshalb zu beachten, um zukünftige Projekte zu verbessern? In Analogie zum Prinzip der Nachhaltigkeit geht die Arbeit davon aus, dass ein erfolgreiches Revitalisierungsprojekt (a) eine hohe und dauerhafte ökologische Wirkung der Massnahmen, (b) eine hohe Umsetzungseffizienz im Umgang mit den zeitlichen und finanziellen Ressourcen und (c) eine hohe öffentliche Akzeptanz erzielt.