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Wasser-Agenda 21: Plattformen unterstützen die Renaturierung der Gewässer
Am 1. Januar 2011 ist eine revidierte Gewässerschutzgesetzgebung in Kraft getreten. Zu den neuen Vollzugsaufgaben zählen die Sicherung eines ausreichenden Gewässerraums, die Revitalisierung der Gewässer sowie die ökologische Sanierung der Wasserkraftnutzung. In die Umsetzung sind verschiedene Akteure involviert. Die neu bei Wasser-Agenda 21 angesiedelte «Plattform Revitalisierung» und die «Plattform Sanierung Wasserkraft» sollen für eine bessere Vernetzung der Akteure sorgen und den Wissensaustausch unterstützen.
Unter dem Begriff «Renaturierung der Gewässer» sind die verschiedenen Vollzugsaufgaben der Gesetzgebungsrevision 2011 zusammengefasst. Mit der Revision verbunden sind komplexe Abläufe und fachlich herausfordernde Aufgaben: Die Ausscheidung des Gewässerraums soll bis Ende 2018 erfolgen. Die Sanierung der Wasserkraftnutzung wird finanziert, sofern die gesetzliche Sanierungsfrist bis Ende 2030 eingehalten wird. Die Revitalisierung der Gewässer wird als Mehrgenerationenaufgabe verstanden. Die Revitalisierung der Gewässer und die Sanierung der Wasserkraftnutzung erfolgen auf der Grundlage von kantonalen strategischen Planungsarbeiten. In weiteren Schritten werden Massnahmen im Detail geplant und umgesetzt, und die Wirkung muss überprüft werden.
Die Kantone sind für den Vollzug und die damit zusammenhängenden Verfahren verantwortlich. Meist sind verschiedene Fachstellen involviert und es werden mehr oder weniger Aufgaben an Gemeinden oder Fachbüros delegiert. Auf der Grundlage einer kantonalen Verfügung sind Wasserkraftbetreiber für Planung, Umsetzung und Wirkungskontrolle von Sanierungsmassnahmen verantwortlich. Der Bund hat die Oberaufsicht. Er macht Vorgaben, stellt Arbeitshilfen zur Verfügung, erarbeitet mit den Kantonen die Programmvereinbarungen, begutachtet Massnahmen und gibt die Finanzierung frei. Zur Unterstützung werden meist Fachbüros engagiert und es besteht eine Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Stellen. In den Vollzug sind also verschiedene Akteure involviert. Zudem müssen Kenntnisse aus unterschiedlichen Fachbereichen und Disziplinen einbezogen werden (u.a. Raumplanung, Wasserbau, Gewässerökologie und Fischökologie). Eine effiziente, wirkungsvolle und zielgerichtete Aufgabenerfüllung bedingt daher eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen allen involvierten Akteuren und Fachbereichen.
Die Aufgaben führen ausserdem zu Neuerungen im Gewässermanagement: Einzugsgebiete spielen eine wichtigere Rolle; zyklische Planungs-, Umsetzungs- und Überwachungsprozesse müssen z.T. neu aufgebaut und es müssen langfristige Ziele formuliert werden; bei der Umsetzung von Massnahmen sind sektorenübergreifende Synergien verstärkt zu nutzen. Dafür fehlen teilweise Wissensbausteine und praktische Werkzeuge. Eine grosse Bedeutung haben daher die Erkenntnisse, die aus Forschungsprojekten und ersten umgesetzten Massnahmen gewonnen werden. Ein gut funktionierender Wissensaustausch und Lernprozess ist notwendig, damit dieser Erkenntnisgewinn auch fortlaufend für neue Projekte genutzt wird.
Im Sommer 2014 hat Wasser-Agenda 21 vom BAFU den Auftrag erhalten, mit Unterstützung des Kantons Bern eine Koordinationsplattform zum Thema Revitalisierung aufzubauen. In der Folge wurden unter dem Namen „AG-RENAT“ verschiedene Aktivitäten lanciert. U.a. wurden Veranstaltungen zum Informations- und Erfahrungsaustausch organisiert, es wurde eine Website aufgebaut und Faktenblätter zur Landbeschaffung für Revitalisierungen erstellt.
Eine 2016 von Ecoplan durchgeführte Studie zeigte auf, dass eine von einzelnen Projekten losgelöste Plattform auch für die Akteure der Sanierung Wasserkraft hilfreich wäre. Die Plattform soll die verschiedenen Fachbereiche von Verwaltung, Wissenschaft und Praxis besser vernetzen und als Koordinationsstelle für den übergreifenden Wissensaustausch dienen.
Seit wenigen Wochen sind die «Plattform Revitalisierung» und die «Plattform Sanierung Wasserkraft» aktiv. Beide Plattformen sind Teil von Wasser-Agenda 21. Als Grundlage für eine gut funktionierende und unterstützende Zusammenarbeit sind die Plattformen für eine bessere Vernetzung der verschiedenen involvierten Fachleute zuständig. In Zusammenarbeit mit anderen Akteuren sorgen sie für einen zeitnahen und wirkungsvollen Wissensaustausch.
Die «Plattform Revitalisierung» baut auf den Arbeiten der AG-RENAT auf. Als Projektleiterin ist neu Xenia Ehrensperger bei Wasser-Agenda 21 für die Plattform zuständig. Xenia Ehrensperger ist Biologin und hat in den vergangenen Jahren beim Kanton Basel-Land Arbeitserfahrung in verschiedenen Vollzugsaufgaben gesammelt.
Mit verschiedenen Veranstaltungen und inhaltlichen Arbeiten unterstützt Wasser-Agenda 21 bereits seit einigen Jahren die Akteure bei der Sanierung der Wasserkraftnutzung. Auf diesen Arbeiten baut die «Plattform Sanierung Wasserkraft» auf. Als Projektleiter ist Carlos Wyss bei Wasser-Agenda 21 für die Plattform zuständig. Carlos Wyss ist promovierter Umweltingenieur und bringt seine Arbeitserfahrung aus Wissenschaft und Praxis in die Plattform ein.
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